Hamm
Im Oktober setzte sich die leichte Belebung am Arbeitsmarkt in Hamm fort. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 80 oder 1,1 Prozent auf 7.533. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich dadurch wie im Vormonat um 0,1 Punkte auf nunmehr 8,0 Prozent. Im Oktober letzten Jahres waren es ebenso 8,0 Prozent.
„Die Herbstbelebung fällt deutlich schwächer aus als üblich, außerdem steigt die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung früher als erwartet. Gleichzeitig werden für einen Oktober wenig Stellen gemeldet, was die negativen Geschäftserwartungen der heimischen Wirtschaft zeigt. Der Ukraine-Krieg, die steigenden Energie- und Rohstoffpreise, die Materialengpässe, die zum Teil noch immer Corona-Folgen sind, sowie auch die hohe Inflation und die damit verbundenen steigenden Zinsen drücken auf die Stimmung“, kommentiert Agenturchef Thomas Helm die aktuelle Lage. „Trotzdem gibt es auch gute Nachrichten: Selbst mit der verhaltenen Entwicklung sieht es in Hamm besser aus als im Landesdurchschnitt. Außerdem ist die aktuelle Situation bei der Kurzarbeit ziemlich entspannt“. Die Aussichten für die nächsten Monate möchte Helm aber nicht zu optimistisch einschätzen: „Unabhängig von der bevorstehenden kalten Jahreszeit werden auch die schlechten Rahmenbedingungen den Arbeitsmarkt zweifellos zusätzlich belasten. Doch
eins ist sicher: Die Krisen sind irgendwann vorbei, aber der Bedarf an fachlicher Qualifikation wird bleiben – und weiter zunehmen. Persönliches und betriebliches Engagement in diese Richtung bedeutet Erfolg in der Zukunft!“
Kreis Unna
Im Kreis Unna sank der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 105 auf 15.317. Im Vergleich zu Oktober 2021 stieg die Arbeitslosigkeit um 622 (+4,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 7,2 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,9 Prozent.
„Es fühlt sich derzeit ein wenig so an wie das Warten auf den großen Sturm“, beschreibt Agenturchef Thomas Helm die Situation auf dem Arbeitsmarkt und erklärt: „Bis auf allmählich nachlassende Stellenmeldungen und steigende Zugänge in Arbeitslosigkeit zeigt der Arbeitsmarkt die typische Herbstentwicklung und gibt noch keinen Anlass zur Sorge. Dennoch wissen wir alle, dass die schlechten Konjunkturprognosen ebenso wie die stark gestiegenen Energiepreise ihren Einfluss auf die Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung haben werden, nur eben nicht wann und in welchem Ausmaß.“ Entsprechend herausfordernd sei es derzeit, Aussagen über die weitere Entwicklung zu treffen und Anzeichen losgelöst von Bedrohungsszenarien zu interpretieren: „Sicher ist für uns nur“, so Helm, „dass der Arbeitsmarkt auch bei nachlassender Dynamik vor allem auf gut qualifizierte Fachkräfte setzt und es Menschen ohne diese Qualifikation schwer haben werden, in ihren Beschäftigungsverhältnissen zu bestehen oder Arbeit zu finden. Unser dringender Ratschlag an Betriebe sowie Mitarbeiter und Arbeitslose ist daher, sich mit der eigenen oder betrieblichen Qualifikationsstruktur intensiv auseinanderzusetzen und überall da
aufzusatteln, wo Fachkenntnisse veraltet oder schlicht nicht mit Zeugnissen belegbar sind.“ Auch für die eigenen Lohnerwartungen sei dies wichtig: „Gerade in der heutigen Zeit, in der die Kosten für den Lebensunterhalt spürbar ansteigen, ist eine gute und aktuelle berufliche Qualifikation die Grundlage für gut entlohnte Arbeit und ein Wettbewerbsvorteil für individuelle Gehaltsverhandlungen.“
Quelle: Agentur für Arbeit Hamm