Deutliche Anzeichen der Herbstbelebung: die Arbeitslosigkeit sinkt, der Kräftebedarf ist allerdings uneinheitlich.
Hamm
Nach dem Ende der Ferienzeit zeigte der Arbeitsmarkt in Hamm deutliche Anzeichen einer Herbstbelebung. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 391 oder 4,5 Prozent auf 8.359. Die Arbeits- losenquote verringerte sich dadurch um 0,4 Punkte auf 8,6 Prozent. Vor einem Jahr waren es 8,3 Prozent.
„Der September ist mal wieder der beste Monat für den Arbeitsmarkt. In Hamm ist die Arbeits- losigkeit sogar deutlich stärker gesunken als im Landesdurchschnitt. Insgesamt wurde jetzt der höchste Rückgang der Arbeitslosigkeit im Jahr 2025 und der niedrigste Stand seit Juni verzeichnet“, so Thomas Helm, scheidender Chef der Agentur für Arbeit Hamm. „Doch es bleibt schwierig. Auf eine grundlegende konjunkturelle Trendwende weist nichts hin – gerade die geringe Zahl der zuletzt gemeldeten neuen Arbeitskräftebedarfe lässt kurzfristig nicht darauf hoffen. Die Chancen am Arbeitsmarkt bleiben ungleich verteilt. Fachkräfte sind nach wie vor klar im Vorteil. Weiterbildungsbereitschaft zahlt sich angesichts der Transformation des Arbeitsmarktes aus.“ Die Kurzfrist-Prognose des Agenturchefs zu seinem Abschied ist aber optimistisch: „Ich gehe davon aus, dass die Herbstbelebung im Oktober weitergeht.“
Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung entwickelten sich auch weiterhin parallel. 2.308 Arbeitslose waren bei der Arbeitsagentur gemeldet, 43 oder 1,8 Prozent weniger als im Vormonat, während 6.051 durch das Kommunale Jobcenter betreut wurden (348 oder 5,4 Prozent weniger). Bei der Arbeitsagentur waren 169 oder 7,9 Prozent mehr Erwerbslose als Ende September 2024 gemeldet, beim Jobcenter 157 oder 2,7 Prozent. Damit haben sich die Abstände zu den Vorjahreswerten in der Arbeitslosenversicherung erhöht, in der Grundsicherung dagegen verkleinert. Insgesamt gibt es aktuell in der Stadt Hamm 326 Arbeitslose (4,1 Prozent) mehr als vor genau einem Jahr. Der ungünstige Abstand im Gesamt-Vorjahresvergleich hat sich damit wieder erhöht.
Kreis Unna
Im Kreis Unna verringerte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 535 auf 16.146. Im Vergleich zu September 2024 stieg die Arbeitslosigkeit um 413 (+2,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Punkte auf 7,4 Prozent und betrug damit 0,1 Punkte mehr als im September 2024.
„Im September konnte der Arbeitsmarkt im Kreis Unna von einer klassischen Herbstbelebung profitieren, die deutlich stärker ausfiel als im landesweiten Durchschnitt“, fasst der scheidende Agenturchef Thomas Helm die aktuelle Lage zusammen. Saisontypisch sei es insbesondere bei jungen Menschen zu einem deutlichen Abbau der Arbeitslosigkeit gekommen. Helm: „Der Arbeitsmarkt braucht Fachkräfte. Viele junge Menschen konnten dies im September erfahren und nach kurzer Übergangsarbeitslosigkeit im Anschluss an Schule oder Ausbildung in ein Beschäftigungsverhältnis einmünden.“ Daneben sei es auch bei Älteren, Langzeitarbeitslosen und insbesondere bei Ausländern gut gelungen, neue Jobperspektiven zu schaffen.
Für Thomas Helm reicht diese Tendenz noch nicht aus, um von einer allgemeinen Trendwende zu sprechen, da die Stellenseite nach wie vor eher zurückhaltend agiere. Sie zeige aber, dass sich individuelle Flexibilität bei der Stellensuche sowie Weiterbildungsbereitschaft im Zuge der Transformation des Arbeitsmarktes definitiv positiv auf die eigenen Chancen auswirken, auch in herausfordernden Zeiten neue Arbeit zu finden.
Quelle: AfA Hamm