Hamm
Die in diesem Jahr frühe Belebung am Arbeitsmarkt hat sich im April fortgesetzt, aber etwas an Dynamik verloren. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um 75 oder 1,0 Prozent auf 7.435 ab. Die Arbeitslosenquote sank erneut um 0,1 Punkte auf 7,9 Prozent. Im Vorjahr waren es 8,8 Prozent.
„Die Frühjahrsbelebung sorgt weiterhin für eine gute Arbeitsmarktentwicklung, wobei die Osterferien sich etwas dämpfend ausgewirkt haben. Die Entwicklung ist etwas schwächer als im Land. Die auffallend hohe März-Dynamik hat offensichtlich schon einiges vorweggenommen.
Nahezu alle Zielgruppen des Arbeitsmarktes haben aktuell Rückgänge. Nur bei den Jüngeren gab es wegen einiger Ausbildungsabsolventen einen Anstieg“, so Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm. „Weiterhin haben Corona und Ukraine-Krieg noch
keinen erkennbaren Einfluss.“ Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung entwickelten sich weiterhin in die gleiche Richtung: 1.672 Arbeitslose waren Ende des Monats bei der Arbeitsagentur gemeldet (57 oder 3,3 Prozent weniger als im Vormonat), und 5.763 wurden durch das Kommunale Jobcenter betreut (18 oder 0,3 Prozent weniger). Der Vorjahresvergleich war ähnlich: Bei der Arbeitsagentur waren 496 oder 22,9 Prozent weniger Erwerbslose als im April letzten Jahres gemeldet, beim Jobcenter 358 oder5,8 Prozent. Damit gibt es in der Stadt Hamm derzeit 854 Arbeitslose oder 10,3 Prozent weniger als vor genau einem Jahr.
Kreis Unna
Im Kreis Unna sank der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 170 auf 14.269. Im Vergleich zu April 2021 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 2.371 (-14,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote verblieb mit 6,7 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Vor einem Jahr
betrug sie noch 7,8 Prozent.
„Im April hat die Frühjahrsbelebung noch einmal einen deutlichen Schub gemacht und für sinkende Arbeitslosigkeit in fast allen Personengruppen und über beide Rechtskreise hinweg gesorgt“, kommentiert Agenturchef Thomas Helm die Entwicklung im Kreis Unna im vergangenen Monat.
Damit seien heute fast 2.400 Menschen weniger arbeitslos als noch vor einem Jahr und sogar 23 weniger als vor Ausbruch der Pandemie. Thomas Helm: „Wir werden uns aber darauf einstellen müssen, dass sich das Tempo beim Abbau verlangsamt. Unabhängig von den nicht abschätzbaren
Folgen des Krieges in der Ukraine und seiner Folgen auf den heimischen Arbeitsmarkt, ist der wichtigste Grund dafür, dass die von Unternehmen ausgeschriebenen Stellen immer schwieriger zu den Qualifikationen der Arbeitslosen passen. Viele Stellen können nicht besetzt werden, weil
kein qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite verlieren gerade niedrig qualifizierte Menschen in Krisen schneller ihren Job und finden dann keinen Ersatz. Für beide Seiten wird dieses strukturelle Problem nicht erst langfristig negative Folgen haben und dem kann
nur mit einer unmittelbaren erhöhten Bereitschaft zu Qualifizierungen begegnet werden.“
Quelle: Agentur für Arbeit Hamm