Hamm
Der saisonale Anstieg der Arbeitslosigkeit vom Jahresanfang setzte sich deutlich abgeschwächt im Februar fort. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 55 oder 0,6 Prozent auf 8.727. Die Arbeitslosenquote von 9,0 Prozent blieb jedoch unverändert. Vor genau einem Jahr waren es 8,8 Prozent.
„Die Entwicklung ist nach wie vor saisontypisch. Meistens steigt die Arbeitslosigkeit von Januar auf Februar nochmals leicht. Ein Grund ist häufig, dass viele junge Menschen auf den Arbeitsmarkt kommen, wenn ihre zweieinhalbjährigen Ausbildungsverhältnisse auslaufen und sie noch keine Anschlussbeschäftigung gefunden haben. Sie melden sich nur für eine Übergangszeit arbeitslos, denn sie können sicher sein, dass sie aufgrund der Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften kurzfristig in Arbeit kommen werden. Dies ist in vielen Fällen in diesem Jahr bereits kurzfristig gelungen. Daher rückt auch die Ausbildung als die wesentliche Säule der Kräftegewinnung wieder in den Fokus. Dafür werden wir im März mit der „Woche der Ausbildung“ erneut weitere wichtige Impulse setzen“, so Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm. Seine Einschätzung für die nächste Zeit wird optimistischer: „Die höchste Arbeitslosigkeit des Jahres haben wir wahrscheinlich jetzt schon gesehen. Ich rechne für März bei entsprechender Witterung schon mit einer beginnenden Frühjahrsbelebung und daher mit einer Besserung der Arbeitsmarktlage.“
Kreis Unna
Im Kreis Unna erhöhte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 53 auf 16.509. Im Vergleich zu Februar 2024 stieg die Arbeitslosigkeit um 410 (+2,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote verblieb mit 7,6 Prozent auf dem Vormonatsniveau und lag damit geringfügig (+0,1 Punkte) über dem Wert von Februar 2024.
„Im Februar hat sich der Zuwachs an arbeitslosen Menschen im Kreis Unna zwar fortgesetzt, jedoch auf deutlich geringerem Niveau als in den Vormonaten. Gleichzeitig sind erste Lichtblicke erkennbar, die eine Stabilisierung vermuten lassen“, fasst Agenturleiter Thomas Helm die Entwicklung des letzten Monats zusammen. Darunter sei insbesondere die Tendenz zu mehr offenen Stellen zu verstehen. Sowohl Stellenzugang als auch Stellenbestand hätten zum Teil deutlich zugelegt, so Helm. Daher hätten knapp 260 Männer und Frauen mehr als im Januar ihre Arbeitslosigkeit zugunsten einer neuen Beschäftigung beenden können. Außerdem gebe eine genauere Betrachtung der Personengruppen weiteren Grund zu vorsichtigem Optimismus: „Mehr als jeder vierte neue Arbeitslose kam im Februar aus der Altersgruppe der jungen Menschen. Hierbei wissen wir, dass es sich zumeist nur um eine Übergangsarbeitslosigkeit nach Beendigung einer Ausbildung handelt und diese nicht von langer Dauer ist. Unter älteren, langzeitarbeitslosen und ausländischen Menschen hat sich die Arbeitslosigkeit sogar erfreulicherweise leicht reduziert.“
Der Agenturleiter geht von einer Seitwärtsbewegung in der nahen Zukunft aus: „Die konjunkturelle Schwäche bleibt der Region zunächst zwar erhalten und wird voraussichtlich auch weiterhin zur angezogenen Handbremse bei Neueinstellungen. Zu hoffen bleibt dennoch, dass sich eine Entspannung der politischen Großwetterlage nach der Bundestagswahl positiv auf eine Trendwende auswirkt.“
Quelle: AfA Hamm