Hamm
Der zu erwartende saisonale Anstieg der Arbeitslosigkeit prägte den heimischen Arbeitsmarkt im Januar. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 418 oder 5,1 Prozent auf 8.672. Die Arbeitslosenquote kletterte dabei um 0,4 Punkte auf 9,0 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es 8,9 Prozent. „Wir sehen einen typischen jahreszeitlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Der Januar ist erfahrungsgemäß der Monat, in dem die Erwerbslosigkeit am stärksten steigt. Diesmal war es besonders deutlich, wenn man berücksichtigt, dass der Anstieg über den Jahreswechsel in den letzten fünf Jahren durchschnittlich nur knapp 300 Personen ausmachte, es diesmal aber über 400 sind. Gute Nachrichten gibt es auch: Landesweit werden nur in Hamm weniger Langzeitarbeitslose als vor einem Jahr gezählt. Regionale Unterschiede zwischen der Stadt Hamm und dem Kreis Unna zeigen sich aktuell insbesondere bei der Kräftenachfrage, die in Hamm ungewöhnlich hoch ausfällt. Und bei der Kurzarbeit gibt es nach wie vor keine Auffälligkeiten“, so Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm. Seine Erwartungen für die nächste Zeit bleiben eher gedämpft: „Für den Februar rechne ich mit einem weiteren saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit.“
Kreis Unna
Im Kreis Unna erhöhte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 881 auf 16.456. Im Vergleich zu Januar 2024 stieg die Arbeitslosigkeit um 472 (+3,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöhte sich entsprechend um 0,4 Punkte auf 7,6 Prozent und lag damit um 0,2 Punkte über Vorjahresniveau. „Wie bereits im Vormonat absehbar, hat sich die Arbeitslosigkeit im Kreis Unna in den vergangenen vier Wochen noch einmal spürbar verstärkt, da deutlich weniger Menschen eine neue Beschäftigung aufgenommen und gleichzeitig mehr ihren alten Job beendet haben als noch im Dezember. Sowohl die schwache Konjunktur als auch der jährliche Wintereinbruch zeichnen hierfür verantwortlich“, beschreibt Agenturleiter Thomas Helm die Entwicklung des letzten Monats. Da auch der Vergleich zu Januar 2024 in nahezu allen Kategorien schlechter ausfalle, geht Thomas Helm nicht von einer kurzzeitigen Trendwende aus: „Wir erwarten, dass sich diese Tendenz fortsetzt und durch eine Frühjahrsbelebung allenfalls abgemildert wird.“ Dies sei insbesondere darin begründet, dass das Angebot an Arbeitsstellen deutlich nachgelassen und sich zudem verändert habe: „Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel weg von Industrie und Handel und hin zu Gesundheit, Pflege und Handwerk. Wer sich darüber ärgert, nicht von diesen Stellen zu profitieren, sollte darüber nachdenken, sich für sie passend zu qualifizieren. Denn fest steht: Demografie, Digitalisierung und Technologisierung bestimmen, welche Jobs künftig gefragt sein werden, und wer sich heute umorientiert, profitiert davon langfristig.“
Quelle: Agentur für Arbeit Hamm