Herbstbelebung lässt nach - Arbeitslosigkeit sinkt deutlich langsamer
Hamm
Die noch im Vormonat so deutliche Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt in Hamm hat im Oktober einen deutlichen Dämpfer bekommen. Die Zahl der Arbeitslosen sank zwar weiter um 82 oder 1,0 Prozent auf 8.277, doch mit stark nachlassender Tendenz und auch nur in der Grundsicherung. Die Arbeitslosenquote verringerte sich nochmals leicht um 0,1 Punkte auf 8,5 Prozent. Vor einem Jahr waren es ebenfalls 8,5 Prozent.
„Der Oktober zeigte für die zuletzt eingetretene Belebung bereits wieder eine Abkühlung. In Hamm ist die Arbeitslosigkeit weiter rückläufig, aber nur noch ein Fünftel so deutlich wie im September. Trotzdem ist die Entwicklung bei uns etwas besser als der Landesdurchschnitt. Die Dynamik hat sich erhöht. Mehr Personen haben sich arbeitslos gemeldet, aber noch mehr sind in Arbeit gekommen“, so Thomas Keyen, Agenturgeschäftsführer. „Die aktuelle Kräftenachfrage zeigt sich zwar verbessert, ist aber für einen Oktober im langjährigen Vergleich eher niedrig. Positiv ist das geringe Ausmaß an angezeigter Kurzarbeit.“
Die Kurzfrist-Prognose des Arbeitsmarktexperten ist verhalten: „Ich muss davon ausgehen, dass der belebende saisonale Effekt im November kaum noch zu sehen sein wird. Und eine grundlegende konjunkturelle Trendwende ist nicht zu erkennen.“
Kreis Unna
Im Kreis Unna verringerte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 111 auf 16.035. Im Vergleich zu Oktober 2024 stieg die Arbeitslosigkeit um 579 (+3,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote stabilisierte sich bei 7,4 Prozent und betrug damit 0,3 Punkte mehr als im Oktober 2024.
„Im Oktober konnte sich die Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna fortsetzen, in der Folge gab es 111 arbeitslose Menschen weniger als im September“, beschreibt Agenturgeschäftsführer Thomas Keyen die aktuelle Lage. Während insbesondere jüngere Menschen und Ausländer erneut von guten Beschäftigungsperspektiven profitieren konnten, blieben Ältere bei Stellenbesetzungen jedoch oftmals außen vor: „Ältere Bewerberinnen und Bewerber haben es trotz politischer Forderungen nach längerer Lebensarbeitszeit schwerer, eine neue Anstellung zu finden. Wenn wir es jedoch nicht schaffen, uns von den Etiketten „zu alt“ oder „überqualifiziert“ zu lösen, wird sich der Mangel an qualifizierten und motivierten Fachkräften weiter verschärfen und Betriebe in ihrer Existenz bedrohen.“ Stattdessen rät Thomas Keyen dazu, in persönlichen Kennenlerngesprächen und kurzen Probearbeiten einen authentischen Einblick in die tatsächliche Leistungsfähigkeit und Motivation eines Bewerbers zu gewinnen.
Aufgrund der weiterhin schwächelnden Konjunktur geht der Arbeitsmarktexperte für die kommen- den Monate von einer Seitwärtsentwicklung aus.
Quelle: Agentur für Arbeit Hamm