Hamm
Der Arbeitsmarkt in der Stadt Hamm zeigte nach dem Ende der Sommerferien im September deutliche Zeichen der beginnenden Herbstbelebung. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 426 oder 5,0 Prozent auf 8.033. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,5 Punkte auf 8,3 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es 8,6 Prozent. „Die erwartete leichte saisonale Belebung in Hamm ist schon recht deutlich, stärker als im NRWDurchschnitt, und dies bei insgesamt ungünstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen. Der September ist häufig der beste Monat für den Arbeitsmarkt im ganzen Jahr. Und im ersten Monat nach der Sommerpause zeigt sich gleich, wer bei der Arbeitssuche die besten Chancen hat. Es sind genau die, die noch in den letzten Monaten als Ausbildungsabsolventen für steigende Arbeitslosenzahlen gesorgt haben. Wie angekündigt haben viele von ihnen bereits Arbeit gefunden. Allein bei den unter 25-jährigen Arbeitslosen gab es einen Rückgang von 11,6 Prozent“, so Thomas Keyen, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Hamm. „Dazu hätte eine deutlich anziehende Kräftenachfrage gepasst, doch haben die Betriebe dies bereits im August vorweggenommen. Eine gute Nachricht betrifft die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hamm. Ihre Zahl ist in den letzten drei Jahren um 0,7 Prozent auf fast 62.700 gestiegen. Zu beachten ist dabei besonders der überproportionale Anteil ausländischer Arbeitnehmer in Höhe von 15,6 Prozent am Beschäftigungszuwachs.“ Für Oktober rechnet Keyen noch mit einer Fortsetzung der günstigen saisonalen Entwicklung.
Kreis Unna
Im Kreis Unna reduzierte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 656 auf 15.733. Im Vergleich zu September 2023 stieg die Arbeitslosigkeit um 252 (+1,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank auf 7,3 Prozent und lag damit um 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. „Der Einbruch auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna während der Sommermonate konnte im September erfreulicherweise durch eine spürbare Herbstbelebung abgemildert werden“, bilanziert Agenturgeschäftsführer Thomas Keyen die aktuelle Entwicklung. Keyen weiter: „Natürlich bleibt die Großwetterlage mit nachlassender Konjunktur auch weiterhin bestehen, nichts desto trotz zeigt sich auch in diesem Jahr ein steigendes Einstellungsverhalten nach Beendigung der Sommerferien, von dem fast alle Personengruppen in beiden Rechtskreisen profitieren konnten.“ Dabei ist es dem Arbeitsmarktexperten besonders wichtig, das enorme Beschäftigungspotenzial ausländischer Arbeitskräfte zu betonen: „Der starke Beschäftigungsanstieg im Kreis Unna im Verlauf der vergangenen drei Jahre von gut drei Prozent auf 136.750 lässt sich zu einem überwiegenden Teil mit einer Beschäftigungssteigerung von Menschen erklären, die nicht hier geboren wurden. Unter ihnen stieg sie um über 19 Prozent, was zeigt, dass sie für unseren Arbeitsmarkt und den Fortbestand unserer Betriebe von immenser Bedeutung sind und es sich lohnt, sie bei der Besetzung von offenen Stellen dauerhaft mitzudenken.“ Thomas Keyen geht ab Jahresende von einer steigenden Arbeitslosigkeit aus, die auch mit einem Anstieg an Insolvenzen und Kurzarbeit verbunden sein wird. Er rät Arbeitgebern wie Beschäftigten, sich bereits heute mit Weiterbildungsangeboten auseinanderzusetzen, um Phasen von nachlassender Betriebstätigkeit optimal für sich und den Betrieb zu nutzen. Keyen: „Unter meinnow.de können Interessierte zum Beispiel ihre eigenen Kompetenzen testen und passende zertifizierte Bildungsträger finden.“
Quelle: Agentur für Arbeit Hamm