Hamm
Die Arbeitsmarktentwicklung im Juli zeigte die typische „Sommerdelle“. Die Zahl der Arbeitslosen in Hamm stieg um 164 oder 2,2 Prozent auf 7.727. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Punkte auf 8,2 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es 8,6 Prozent.
„Wir erleben einen normalen Sommermonat auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Immer noch melden sich einige junge Ausbildungsabsolventen. Gleichzeitig ist die Kräftenachfrage der Unternehmen aufgrund der Urlaubszeit und der damit vielfach verbundenen Betriebsferien eher schwach“, so Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm. „Mit dem Sondereffekt des Vormonats, in dem ukrainische Geflüchtete in die Grundsicherung aufgenommen wurden und nun durch das Jobcenter betreut werden, hat die aktuelle Entwicklung wenig zu tun.
Diese Erfassung ist in Hamm weitestgehend abgeschlossen“. Grundsätzlich bleibt der Arbeitsmarktexperte für den Herbst optimistisch: „Es ist eine Belebung zu erwarten, doch sind Prognosen aufgrund der vielfachen aktuellen Risiken äußerst unsicher.“
Auch im Juli entwickelten sich Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung parallel, doch erneut sehr unterschiedlich ausgeprägt. 1.808 Arbeitslose waren Ende des Monats bei der Arbeitsagentur gemeldet (159 oder 9,6 Prozent mehr als im Vormonat), und 5.919 wurden durch das Kommunale Jobcenter betreut (5 oder 0,1 Prozent mehr). Der Vorjahresvergleich sah in beiden Rechtskreisen günstiger aus: Bei der Arbeitsagentur waren 225 oder 11,1 Prozent weniger Erwerbslose als im Juli letzten Jahres gemeldet, beim Jobcenter 163 oder 2,7 Prozent. Damit gibt es in der Stadt Hamm aktuell 388 Arbeitslose oder 4,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Kreis Unna
Im Kreis Unna erhöhte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 515 auf 15.776. Im Vergleich zu Juli 2021 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 460 (-2,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg entsprechend um 0,2 Punkte auf 7,4 Prozent. Vor einem Jahr
betrug sie noch 7,2 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt hat sich im Juli gemäß unseren Erwartungen entwickelt, der aktuelle Anstieg von über 500 Arbeitslosen lässt sich dabei im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückführen“, beschreibt Agenturchef Thomas Helm die Lage im Kreis Unna. „Im Sommer beenden viele junge
Menschen die Schule und strömen für eine kurze Zeit auf den Arbeitsmarkt, bevor sie eine Ausbildung beginnen, die Schullaufbahn fortsetzen oder sich beruflich orientieren. Hinzu kommt, dass die Hauptferienzeit auch in Betrieben oft für Betriebsferien genutzt wird, während der kaum
Neueinstellungen vorgenommen werden. Diese saisontypische Entwicklung tritt jährlich zu dieser Zeit ein. Verstärkt wird sie jetzt durch die Aufnahme weiterer ukrainischer Flüchtlinge in die Grundsicherung und damit in die Arbeitslosenstatistik.“ Da es sich im Juni noch um eine
Untererfassung gehandelt habe, sei ihre Zahl im Juli noch einmal angestiegen. Insgesamt geht Thomas Helm davon aus, dass der Herbst eine Belebung des Arbeitsmarktes mit sich bringt,allerdings unter dem Vorbehalt von Lieferschwierigkeiten und Energiekrise.“
Quelle: Agentur für Arbeit Hamm