Seit gut zwei Jahren ist der Inflation Reduction Act (IRA) in den USA in Kraft. Dessen Kern sind Fördermaßnahmen für den Klimaschutz, die vorwiegend aus Steuernachlässen bestehen. Diese sind an Bedingungen gekoppelt – einige sind zum Beispiel nur für hauptsächlich in den USA hergestellte Produkte verfügbar. Eine Ausnahme bilden aus der EU exportierte E-Autos: Wenn Konsumenten diese leasen, können sie voll von der Förderung profitieren, weil die Biden-Administration dies auf Druck der EU ermöglicht hat.
Die deutsche Exportwirtschaft profitiert in Teilen von der durch den Inflation Reduction Act angestoßenen zusätzlichen Nachfrage – dies gilt vor allem für Vorleistungen, die beim Aufbau klimafreundlicher Fabriken oder bei der Herstellung klimafreundlicher Produkte gebraucht werden.
Eine erste Bilanz des Programms zeigt: Zwar hat der IRA die Bauinvestitionen in der US-Industrie wohl angekurbelt, auf die amerikanische Gesamtwirtschaft dürften sich die Maßnahmen allerdings wegen der Finanzierung durch höhere Steuern kaum auswirken. Die Sorge Deutschlands, dass Firmen aufgrund der Subventionen in die USA abwandern, erweist sich zudem zumindest bisher als unbegründet – zu begrenzt sind die Anreize der Fördergelder für eine solch weitreichende Entscheidung.
Die deutsche Exportwirtschaft profitiert anscheinend sogar in Teilen von der durch den IRA angestoßenen zusätzlichen Nachfrage. Das gilt vor allem für Vorleistungen, die beim Aufbau klimafreundlicher Fabriken oder bei der Herstellung klimafreundlicher Produkte gebraucht werden. Zwar sollen industrielle Vorprodukte laut IRA zu mindestens 55 Prozent aus den USA kommen, diese Regel betrifft jedoch weniger als die Hälfte des Fördervolumens. Fakt ist, dass die USA mehr deutsche Vorleistungen nachfragen.
Im Jahr 2023 stiegen die deutschen Exporte von Produkten des Maschinenbaus und der Elektroindustrie in die USA gegenüber dem Vorjahr weit überproportional um rund elf beziehungsweise mehr als neun Prozent – die gesamten Ausfuhren legten dagegen nur um rund ein Prozent zu.
Quelle: iwd