Arnsberg, 11. Januar 2019. Wesentliche Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte sind, dass die wirtschaftliche Lage in unserem Verbandsgebiet zwar aktuell stabil ist, aber viele Unternehmen durch sich abzeichnende Risiken wie den bevorstehenden Brexit und drohende Zölle der USA mit einer Verschlechterung rechnen. Beteiligt haben sich über ein Drittel aller Mitgliedsbetriebe des Verbandes mit insgesamt über 50.000 Beschäftigten und rund 1.200 Auszubildenden. Mit 96 Prozent machen derzeit fast alle teilnehmenden Unternehmen gute bis befriedigende Geschäfte. Das entspricht dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufwärtstrend seit der Weltwirtschaftskrise vor zehn Jahren, zu dem auch unsere Mitgliedsunternehmen ihren Beitrag geleistet haben. Es deutet sich aber bereits jetzt eine leichte Eintrübung an in Bezug auf die Erwartungen an die kommenden sechs Monate. Zwar zeigt sich mit knapp 80 Prozent noch eine breite Mehrheit der teilnehmenden Unternehmen optimistisch für das neue Jahr. Allerdings befürchten auch 20 Prozent schlechtere Geschäfte. Auftragslage Die Zahlen zur aktuellen Auftragslage spiegeln die aktuelle Geschäftslage wider. Bei jeweils über 90 Prozent der Unternehmen sind sowohl die In- wie auch die Auslandsauftragsbücher gut gefüllt. Nur wenige klagen über zu wenige Aufträge. Bei den Erwartungen an zukünftige Aufträge ergibt sich aber leider ein anderes Bild. Hier zeigt sich, dass die Unternehmen gewisse Risiken auf sich zukommen sehen: 26 Prozent der Betriebe befürchten einen Einbruch im Auslandsgeschäft, lediglich 11 Prozent rechnen mit einer Verbesserung. Egbert Neuhaus, Vorsitzender des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte: „Die Ursachen liegen sicherlich teilweise in der noch unklaren Situation in Großbritannien und auch den drohenden Zöllen durch die USA auf unsere Produkte. Aber auch hausgemachte Probleme spielen hier eine Rolle. Als Beispiel sei an dieser Stelle der anstehende Ausstieg aus der Kohleverstromung genannt nach einem schon planlosen Ausstieg aus der Atomenergie. Dies kann die Wirtschaft in Schwierigkeiten bringen, weil die Alternativen zur Energiegewinnung fehlen. Schließlich muss die Grundlastsicherung gewährleistet sein. Von den Auswirkungen der CO2 Reduzierung auf die Automobilindustrie ganz zu Schweigen.“ Belegschaftsentwicklung und Ausbildungsplätze Für die Beschäftigten zeichnet sich hier eine sehr positive Entwicklung ab: 44 Prozent der Unternehmen stockten die Belegschaft im vergangenen Jahr bereits auf und weitere 25 Prozent planen Neueinstellungen. Die Betriebe betreiben also nach wie vor eine vorausschauende Personalpolitik und stellen neue Mitarbeiter ein. Die Ursache liegt wohl darin, dem Fachkräftemangel rechtzeitig entgegenzuwirken und jetzt neue qualifizierte Mitarbeiter einzustellen. Vergleichbar ist die Entwicklung bei den Ausbildungsplätzen. 25 Prozent der teilnehmenden Unternehmen planen, weitere Ausbildungsstellen einzurichten. Auch hier scheint es so, dass die Betriebe mehr Fachkräfte benötigen und darum auch selbst ausbilden. Leider müssen auch 12 Prozent der Unternehmen ihr Ausbildungsangebot reduzieren. Vermutlich haben diese Betriebe Probleme, qualifizierte Bewerber zu finden. Investitionen Die Investitionsbereitschaft ist ein guter Indikator, um die Stimmung in den Unternehmen zu erfassen. Und auch hier zeichnet sich in den Planungen für dieses Jahr eine gewisse Unsicherheit der Unternehmen ab. Die Anzahl der Betriebe, die mehr Geld für Investitionen in die Hand nehmen, ist zwar stabil. Allerdings wird ein genauso großer Anteil der Unternehmen bei den Investitionen sparen. „Unsere Umfrage zeigt, dass die teilnehmenden Unternehmen schlechtere wirtschaftliche Zeiten auf sich zukommen sehen. Sie erkennen Risiken im In- und Ausland und wappnen sich, indem sie sparsamer in Bezug auf die Investitionen planen. Die Beschäftigungslage ist dabei weiter positiv“, fasst Neuhaus zusammen.