Dr. Volker Verch, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte: „Das Bildungssystem in Nordrhein-Westfalen steht bereits seit einiger Zeit in der Kritik. Bemängelt wird von Ausbildungsverantwortlichen unserer Mitgliedsunternehmen immer wieder der Kenntnisstand von Schulabgängern vor allem in Mathematik und den Naturwissenschaften. Hier reichen die Kompetenzen oft nicht aus, um eine qualifizierte Ausbildung in der Industrie erfolgreich absolvieren zu können Das hat sowohl für die heimischen Unternehmen, als auch für die jungen Menschen fatale Auswirkungen. Den Betrieben fehlen geeignete Bewerber um ihre Ausbildungsstellen und die Jugendlichen finden keinen guten Start in die Arbeitswelt. Diese Entwicklung führt unweigerlich zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels und muss unbedingt aufgehalten werden.
Die pandemiebedingten Lockdown-Phasen, in denen die Schulen geschlossen werden mussten, Unterricht nur bedingt stattfinden konnte und Lehrkräfte, Eltern und die Schüler vor zusätzliche Herausforderungen stellte, haben das Problem weiter verschärft. Die dadurch entstandenen Bildungsdefizite müssen von der neuen Landesregierung schnellstmöglich ermittelt und durch gezielte Förderung ausgeglichen werden. Die guten Fortschritte in der Digitalisierung, die Schulen durch den Distanzunterricht gemacht haben, müssen weiter ausgebaut werden. Schulen brauchen hier dringend weitere Unterstützung, auch, wenn dadurch zusätzliche Kosten entstehen. Die Alternative – nicht handeln – würde die Gesellschaft teurer zu stehen kommen.“