Den Tarifabschluss schätzt Dag Hagby folgendermaßen ein:
Dag Hagby, Vorsitzender des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte: „Angesichts der außerordentlich schwierigen Wirtschaftslage ist der Abschluss hoch, aber insgesamt gerade noch vertretbar. Mit Blick auf die Unternehmen, die mit der derzeitigen schlechten Lage zu kämpfen haben, ist es wichtig, dass für das Jahr 2024 keine weitere zusätzliche Belastung bei den tariflichen Arbeitskosten droht. Für das kommende Jahr werden die tariflichen Belastungen durch die Möglichkeit des automatischen Differenzierungselements weitgehend vermieden werden können. Die Tarifvereinbarung, die länger als zwei Jahre gilt, sorgt nun für dringend notwendige Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Die M+E-Tarifpartner haben im Ergebnis eine hohe gesellschaftspolitische Verantwortung gezeigt. Umso mehr ist jetzt die Politik gefordert, endlich das Richtige für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland zu tun. Da darf jetzt keine Zeit mehr verloren gehen. Weltmärkte, Wettbewerber und Investoren nehmen auf den Wahlkampf in Deutschland jedenfalls keine Rücksicht.“
Der Tarifabschluss im Einzelnen:
- Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 25 Monaten und endet am 31. Oktober 2026.
- Im Februar 2025 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 600 Euro, deren Auszahlung freiwillig auch bereits im Jahr 2024 erfolgen kann
- Die Tabellenentgelte erhöhen sich zum 1. April 2025 um 2,0 Prozent und zum 1. April 2026 um weitere 3,1 Prozent.
- Die Auszubildendenvergütungen steigen ab Januar 2025 in allen Ausbildungsjahren um 140 Euro. Zusätzlich werden sie zum 1. April 2026 um 3,1 Prozent erhöht.
- Anknüpfungspunkt der automatischen Differenzierung ist anstelle des sogenannten T-Zug (B) ab 2025 das sogenannte Transformationsgeld, das fortan im Juli eines Jahres ausgezahlt wird. Damit wird das Differenzierungsvolumen erhöht und beträgt nun 18,4 Prozent eines Monatsentgelts. Dies kann zeitlich geschoben, gekürzt oder ganz gestrichen werden, wenn ein Unternehmen eine Nettoumsatzrendite von mindestens 2,3 Prozent nicht erreicht.
- Die Möglichkeit zur Nutzung der Freistellungstage des T-Zug (A) wurde moderat ausgeweitet. Gleichzeitig wurden entsprechende Kompensationsmöglichkeiten für den Arbeitgeber geschaffen.