Hamm
Nach dem kleinen Dämpfer im Vormonat hat die Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt in der Stadt Hamm wieder die Entwicklung im November geprägt. Die Zahl der Arbeitslosen ging um 162 auf 7.404 zurück, die Arbeitslosenquote von 8,0 auf 7,8 Prozent. Vor zwölf Monaten waren es 1.072 Arbeitslose mehr bei einer Quote von 9,0 Prozent. „Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Hamm ist nach der kleinen Schwäche vor einem Monat inzwischen wieder etwas besser als der Landestrend und sogar günstiger als im November 2019, also vor der Pandemie. Damals stiegen die Arbeitslosenzahlen in den letzten Monaten des Jahres schon wieder an. Auch der aktuelle Vorjahresvergleich ist sehr gut. In Hamm sind über 1.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr", so Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm. „Und auch bei den Langzeitarbeitslosen sind es jetzt erstmals weniger als vor zwölf Monaten. Die wieder gestiegene Kräftenachfrage ist für einen November relativ hoch. Damit wachsen allerdings auch bestimmte Probleme. Wir haben seit Monaten weit über 2.300 gemeldete Stellen im Bestand, ein gutes Drittel mehr als im Vorjahr. Dies zeigt die Belebung, ist aber auch ein Beleg dafür, dass sich für manche Arbeitsplätze ohne weitere Maßnahmen keine qualifizierten Bewerber finden lassen. Unternehmen, die keine passenden Fachkräfte auf dem Markt finden, sollten überlegen, ob diese sich nicht aus dem eigenen Helferpotential im Betrieb qualifizieren lassen. Hierfür haben wir umfangreiche Fördermittel.“ Nach dem Wegfall von Sondereffekten im Bereich der Grundsicherung entwickelten sich beide Rechtskreise im November ähnlich: 1.668 Arbeitslose waren Ende des Monats bei der Arbeitsagentur gemeldet (68 oder 3,9 Prozent weniger als im Vormonat), während 5.736 durch das Kommunale Jobcenter betreut wurden (94 oder 1,6 Prozent weniger). Auch der Vorjahresvergleich war für beide Träger auffallend gut. In der Arbeitslosenversicherung gab es Ende November 830 oder ziemlich genau ein Drittel weniger Erwerbslose als vor einem Jahr, in der Grundsicherung 242 oder 4,0 Prozent weniger. Aktuell sind damit in Hamm insgesamt genau 1.072 Menschen weniger arbeitslos als vor zwölf Monaten (-12,6 Prozent).
Kreis Unna
m Kreis Unna reduzierte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 525 auf 14.170. Im Vergleich zu November 2020 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 1.949 (-12,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Punkte auf 6,6 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 7,5 Prozent. „Im November hat sich der Abbau der Arbeitslosigkeit im Kreis Unna noch einmal deutlich fortgesetzt, und zwar über alle Personengruppen hinweg“, beschreibt Agenturchef Thomas Helm die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt. Dies sei nicht nur für Pandemieverhältnisse zufriedenstellend: „De facto übt Corona derzeit nur einen geringen Einfluss auf den Arbeitsmarkt aus.“ Eine Trendwende prognostiziert Helm nicht: „Selbst dann, wenn die derzeit wieder angespanntere Gesundheitslage zu wirtschaftlichen Einschränkungen führen sollte, hat der Gesetzgeber mit dem erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld bis Ende März 2022 dafür gesorgt, dass daraus keine Entlassungen resultieren müssen.“ Stärker als vor der Pandemie fällt für Thomas Helm hingegen der Fachkräftebedarf aus: „Gerade aus Berufen in Gastronomie und Gastgewerbe hat es während der Pandemie eine starke Abwanderung langgedienter Mitarbeiter gegeben. Diese Stellen neu zu besetzen, stellt sich als großes Problem dar, zumal die Attraktivität der Berufe in den letzten Monaten besonders gelitten hat. Und auch in handwerklichen Berufen fällt es immer schwerer, geeignete Nachwuchs- und Fachkräfte zu finden. Daher lautet mein Appell und gleichzeitig Angebot, mithilfe der Arbeitsagentur stärker in individuelle Lösungen, wie zum Beispiel die betriebliche Einzelumschulung, zu investieren.“
Quelle: Agentur für Arbeit Hamm