Hamm
Von der Herbstbelebung der letzten Monate war auf dem Arbeitsmarkt in Hamm im November nicht mehr viel zu sehen. Bei deutlich nachlassender Dynamik entwickelten sich die Rechtskreise weiterhin unterschiedlich. Insgesamt stieg die Zahl der Arbeitslosen leicht um 39 oder 0,5 Prozent auf 8.204. Die Arbeitslosenquote von 8,5 Prozent blieb dabei unverändert. Auch vor einem Jahr waren es 8,5 Prozent. „Mit einem weiteren geringen Anstieg der Arbeitslosigkeit hat sich die saisonale Belebung der letzten Monate in Hamm verabschiedet. Normalerweise bringt der November leicht sinkende Arbeitslosenzahlen. Gesunken ist hingegen die Kräftenachfrage der Unternehmen, was natürlich branchenspezifisch sehr unterschiedlich ist. Auffällig sind die großen regionalen Unterschiede. Im benachbarten Kreis Unna steht der Arbeitsmarkt noch im Zeichen der Herbstbelebung“, so Thomas Keyen, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Hamm. „Ich möchte anlässlich der bevorstehenden Woche der Menschen mit Behinderung auf ein besonderes Potential hinweisen, das sonst häufig nicht im Fokus steht. Aktuell gibt es in Hamm über 600 Fachkräfte und zum Teil Höherqualifizierte mit einer Behinderung, die einen neuen Arbeitsplatz suchen. Angesichts eines zweigeteilten Arbeitsmarktes, auf dem es trotz der wirtschaftlich schwachen Entwicklung weiterhin in vielen Bereichen Fachkraft-Engpässe gibt, ist dies eine große Chance für Unternehmen, die qualifiziertes Personal suchen.“
Kreis Unna
Im Kreis Unna reduzierte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 171 auf 15.285. Im Vergleich zu November 2023 sank die Arbeitslosigkeit um 49 (-0,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote stabilisierte sich bei 7,1 Prozent und lag damit auf Vorjahresniveau. „Erfreulicherweise hat der November noch keine Eintrübung für den Arbeitsmarkt im Kreis Unna mit sich gebracht. Trotz wiederholt sinkender Arbeitslosigkeit ist gleichwohl eine ausgebremste Dynamik erkennbar“, beschreibt Agenturgeschäftsführer Thomas Keyen die Entwicklung des letzten Monats. Keyen weiter: „Während Arbeitgeber auch aufgrund des anstehenden Weihnachtsgeschäftes noch einmal mehr neue Stellen gemeldet haben, wird dies aufgrund der konjunkturellen Lage und steigender Energiepreise perspektivisch anders aussehen. Positiv aber bleibt, dass an bestehendem Personal zunächst festgehalten wird, um weiteren Fachkräftemangel abzuwenden.“ Dieser bleibe trotz absehbar steigender Arbeitslosigkeit das drängendste Problem auf dem Arbeitsmarkt und werde mit inländischem Potenzial nicht zu decken sein, ist sich Keyen sicher. Betriebe sollten sich daher noch weiter öffnen für die Einstellung ausländischer Fach- und Arbeitskräfte: „Den Luxus, gute Deutschkenntnisse bereits bei Vertragsabschluss vorauszusetzen, können wir uns schlichtweg nicht mehr leisten, sondern sollten akzeptieren, dass der Spracherwerb sukzessive während der Beschäftigung stattfindet.“
Quelle: Agentur für Arbeit Hamm