Dr. Volker Verch, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte: „Dieses Ergebnis ist wirklich besorgniserregend. Die Anteile der Viertklässler, die den Regelstandard erreichen, haben sich in allen Bereichen in NRW seit 2016 schlechter entwickelt als im Bundesdurchschnitt, die Bildungslücke hat sich also vergrößert. Es muss nun alles unternommen werden, diese Defizite aufzuholen. Die pandemiebedingten Lockdown-Phasen, in denen die Schulen geschlossen werden mussten, Unterricht nur bedingt stattfinden konnte und Lehrkräfte, Eltern und die Schüler vor zusätzliche Herausforderungen stellte, sind teilweise die Ursache dieses Problems. Daher ist es besonders wichtig dafür zu sorgen, dass im kommenden Winter ein umfassender Unterricht ermöglicht werden kann. Mit Blick auf die sozioökonomischen Erklärungsfaktoren für den Rückgang des Bildungsstands ist es unerlässlich, mit einer umfassenden individuellen Förderung sowie einer hochwertigen Ganztagesinfrastruktur in Kita und Schule bestehende Nachteile auszugleichen. Zudem müssen Schulen mit einem hohen Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf finanziell und personell besser ausgestattet werden. Es ist daher positiv zu bewerten, dass die neue Landesregierung im Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen umfangreiche Maßnahmen im Bereich Schule und Bildung festgeschrieben hat, die die Qualität der Bildung sowie die Leistungsfähigkeit der Schulen in den Blick nehmen. Wichtig ist nun, dass die Maßnahmen zügig und nachhaltig umgesetzt werden. Werden diese bereits früh erkannten Bildungsdefizite nicht ausgeglichen, werden diese Kinder womöglich am Ende ihrer Schulzeit nicht in der Lage sein, eine qualifizierte Ausbildung abzuschließen. Das würde den zukünftigen Fachkräftemangel noch weiter vorantreiben und unsere Gesellschaft teuer zu stehen kommen.“