Hamm
Die Arbeitsmarktentwicklung war auch im August noch von der Ferienzeit geprägt. Die Zahl der Arbeitslosen in Hamm blieb mit 7.731 (einem kleinen Plus von vier oder 0,1 Prozent) nahezu unverändert. Die Arbeitslosenquote lautete dementsprechend weiterhin 8,2 Prozent. Im August letzten Jahres waren es 8,5 Prozent.
„Der heimische Arbeitsmarkt tritt derzeit ein wenig auf der Stelle. Weiterhin melden sich junge Ausbildungsabsolventen. Die Arbeitslosigkeit hat sich kaum verändert, während die Kräftenachfrage der Unternehmen direkt nach der Urlaubszeit noch verhalten ist. Diese Entwicklung ist allerdings deutlich besser als im Landesdurchschnitt, wo die Zahl der Arbeitslosen um 1,0 Prozent gestiegen ist“, so Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm. „Der Arbeitsmarkt zeigt sich insgesamt aufnahmefähig. Doch während die meisten freien Stellen mindestens eine abgeschlossene Ausbildung voraussetzen – in Hamm sind das 76 Prozent aller Angebote – kann ein Großteil der arbeitslosen Menschen diese Qualifikation nicht beibringen. Mehr als die Hälfte der Arbeitslosen sucht eine Anstellung auf Helferniveau. Auf
der einen Seite sehen wir also Fachkräfteengpässe, auf der anderen Seite Potentiale, die gehoben werden können und müssen. Denn ohne passende Unterstützung, zum Beispiel mit einer geförderten Qualifizierung, werden viele nicht den angestrebten Arbeitsplatz finden.“
Im August entwickelten sich Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung unterschiedlich. 1.729 Arbeitslose waren Ende des Monats bei der Arbeitsagentur gemeldet (79 oder 4,4 Prozent weniger als im Vormonat), und 6.002 wurden durch das Kommunale Jobcenter betreut (83 oder 1,4 Prozent mehr). Der Vorjahresvergleich sah in beiden Rechtskreisen besser aus: Bei der Arbeitsagentur waren 254 oder 12,8 Prozent weniger Erwerbslose als im August letzten Jahres gemeldet, beim Jobcenter 64 oder 1,1 Prozent. Damit gibt es in der Stadt Hamm aktuell 318 Arbeitslose oder 4,0 Prozent weniger als vor genau einem Jahr. Dieser Abstand wird allerdings kleiner.
Kreis Unna
Im Kreis Unna erhöhte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 20 auf 15.796. Im Vergleich zu August 2021 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 236 (-1,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote verblieb mit 7,4 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Vor einem Jahr betrug sie 7,5 Prozent.
„Während es im Juli noch einen starken Anstieg an arbeitslosen Menschen im Kreis Unna gegeben hat, zeichnete sich der August vorwiegend durch eine stabile Seitwärtsbewegung aus. Der moderate Zuwachs ausländischer und älterer Arbeitsloser konnte dabei durch den Abgang langzeitarbeitsloser sowie jüngerer Menschen nahezu kompensiert werden“, beschreibt Agenturchef Thomas Helm die Lage im Kreis Unna. Auch auf der Stellenseite habe es eine spürbare Erholung gegeben: „Sowohl Zugang als auch Bestand haben sich deutlich erhöht und schaffen damit zahlreiche Beschäftigungsperspektiven.“ Dennoch weist der Agenturchef auf bestehende Risiken hin: „Der Arbeitsmarkt wird gerade von immensen Kräften beeinflusst, deren Entwicklung sich nur schwer vorhersagen lässt. Wir müssen damit rechnen, dass sich der Mangel an benötigten Fachkräften verstärkt und sich dadurch sowie durch Materialengpässe die Betriebstätigkeit in verschiedenen Branchen in den nächsten Monaten verringert. Ebenso wirken die geopolitische Lage sowie drohende Energiekrise auf den Arbeitsmarkt. Der Herbst birgt daher ein gewisses Unsicherheitspotenzial, das sich auch in steigenden Arbeitslosenzahlen niederschlagen kann.“
Quelle: Arbeitsagentur Hamm