Hamm
Die Hauptferienzeit machte sich im Juli auf dem Arbeitsmarkt in Hamm deutlich bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 108 oder 1,3 Prozent auf 8.250. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Punkte auf 8,6 Prozent. Vor einem Jahr waren es 8,8 Prozent.
„Die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung zeigt das für die Jahreszeit typische Bild im Ferienmonat Juli. Trotzdem bleibt die Entwicklung in Hamm besser als im Landesdurchschnitt“, so Thomas Helm, Chef der Agentur für Arbeit Hamm. „Einerseits sind es häufig die Betriebsferien, andererseits die hohen Neumeldungen von Ausbildungs- und Schulabsolventen, die die Gesamtarbeitslosigkeit in der Stadt Hamm vorübergehend ansteigen lassen. Speziell bei den unter 25-Jährigen gibt es mit 6,9 Prozent den erwarteten Anstieg. Doch gerade die Jüngeren mit Ausbildungsabschluss haben die besten Aussichten, da ihnen als qualifizierte Fachkräfte viele Türen offenstehen. Die meisten gemeldeten Stellen richten sich an Fachkräfte. Nach der Ferienzeit wird sich die Lage also wieder entspannen. Für den August ist meine Einschätzung aber wegen der Urlaubszeit noch verhalten.“
Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung entwickelten sich relativ parallel, aber unter- schiedlich stark. 2.237 Arbeitslose waren bei der Arbeitsagentur gemeldet, 117 oder 5,5 Prozent mehr als im Vormonat, während 6.013 durch das Kommunale Jobcenter betreut wurden (neun oder 0,1 Prozent weniger). Bei der Arbeitsagentur waren 102 oder 4,8 Prozent mehr Erwerbslose als Ende Juli 2023 gemeldet, beim Jobcenter 235 oder 3,8 Prozent weniger. Insgesamt gibt es Ende Juli in der Stadt Hamm 133 Arbeitslose (1,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr, womit sich der jüngst wieder positive Abstand zur Vorjahreszahl noch verbessert hat.
Kreis Unna
Im Kreis Unna erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 399 auf 16.238. Im Vergleich zu Juli 2023 stieg die Arbeitslosigkeit um 641 (+4,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 7,5 Prozent und lag damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
„Im Juli ist es im Kreis Unna zur typischen Sommerdelle auf dem Arbeitsmarkt gekommen“, berichtet Agenturchef Thomas Helm und beschreibt: „Wie erwartet hat es einen deutlichen Anstieg an Arbeitslosen gegeben, und zwar über fast alle Personengruppen sowie beide Rechtskreise hinweg.“ Dass es im Sommer immer zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit kommt, hat laut Helm verschiedene Gründe: „Zum einen beenden viele junge Menschen ihre Ausbildung und tauchen dann übergangsweise in der Statistik auf, sofern sie noch keinen Anschlussarbeitsvertrag haben. Zum anderen machen viele Arbeitgeber im Sommer Betriebsferien und lassen befristete Arbeitsverhältnisse auslaufen, bevor sie ab dem Herbst Neueinstellungen vornehmen. Dieser Anstieg gehört daher zum jahrestypischen Verlauf und ist zunächst nicht als Reaktion auf die Konjunktur zu verstehen.“ Die starke Nachfrage nach Arbeitskräften stimme den Arbeitsmarkt- experten außerdem optimistisch, dass es im Herbst zu einem erneuten Abbau an arbeitslosen Menschen kommen werde.
Quelle: Agentur für Arbeit Hamm