Hamm
Die saisonale Belebung auf dem Arbeitsmarkt in der Stadt Hamm hat sich im Juni nicht fortgesetzt. Die Zahl der Arbeitslosen ging im Ergebnis zum Monatsende um genau eine Person oder 0,01 Prozent auf 8.142 zurück. Diese Stagnation kam auch bei der unveränderten Arbeitslosenquote von 8,4 Prozent zum Ausdruck. Vor genau einem Jahr waren es 8,5 Prozent.
„Leider hat die frühsommerliche Belebung im Juni nicht angehalten, zugleich haben die regionalen Unterschiede im Bezirk zugenommen. Die Entwicklung in Hamm ist trotzdem immer noch etwas besser als im Landesdurchschnitt. Die Dynamik lässt insgesamt nach, aber das ist vor der Hauptferienzeit normal. Insbesondere die Abgänge in Arbeit sind rückläufig. Die Aufnahmefähigkeit des heimischen Arbeitsmarktes geht somit zurück“, so Thomas Keyen, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Hamm, zur aktuellen Entwicklung. „Einige junge Ausbildungsabsolventen drängen derzeit bereits auf den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig hat die Kräftenachfrage der Unternehmen in Erwartung der Sommerferien schon merklich nachgelassen. Die angezeigte Kurzarbeit ist erfreulicherweise weiterhin gering“. Seine Prognose ist aber verhalten: „In den nächsten Monaten ist schon wegen der Ferienzeit nicht mit einer Belebung zu rechnen.“
Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung hatten gegensätzliche Entwicklungen, die sich im Ergebnis kompensierten. 2.120 Arbeitslose waren bei der Arbeitsagentur gemeldet, 24 oder 1,1 Prozent mehr als im Vormonat, während 6.022 durch das Kommunale Jobcenter betreut wurden (25 oder 0,4 Prozent weniger). Bei der Arbeitsagentur waren 155 oder 7,9 Prozent mehr Erwerbslose als Ende Juni 2023 gemeldet, beim Jobcenter 166 oder 2,7 Prozent weniger. Damit hat sich der Abstand zu den Vorjahreswerten in beiden Rechtskreisen verbessert. Insgesamt gibt es zur Jahresmitte in der Stadt Hamm elf Arbeitslose (0,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr, womit die Vorjahreszahl erstmals seit 20 Monaten wieder unterschritten wird.
Kreis Unna
Im Kreis Unna reduzierte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 71 auf 15.839. Im Vergleich zu Juni 2023 stieg die Arbeitslosigkeit um 553 (+3,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 7,3 Prozent und lag damit um 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
„Im Juni konnte der Arbeitsmarkt im Kreis Unna die positive Entwicklung aus dem Vormonat fortsetzen, aktuell sind 71 Menschen über alle Personengruppen hinweg weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als im Mai“, beschreibt Agenturgeschäftsführer Thomas Keyen die derzeitige Lage. Besonders erfreulich sei, dass insbesondere bei Lebensälteren sowie jungen Menschen unter 25 Jahre der Abbau der Arbeitslosigkeit im Kreis Unna stärker ausfalle als im Landesschnitt. Keyen baut jedoch schon einmal vor, dass sich dieser Trend verlangsamen könne: „Arbeitgeber werden zunehmend vorsichtiger, was Neueinstellungen betrifft, und melden sukzessive weniger neue Stellen, was sich langfristig auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit auswirken kann. Das ist zwar in den Sommermonaten regelmäßig der Fall, da diese häufig für Betriebsferien genutzt und Neueinstellungen in den frühen Herbst verschoben werden, in diesem Jahr wird dieser Effekt jedoch durch die eingetrübten Konjunkturaussichten verschärft.“
Quelle: Agentur für Arbeit Hamm