Die Vertreterinnen und Vertreter der IG Metall erläuterten erneut ihre Gründe für die Forderung nach einer Entgelterhöhung von sieben Prozent und kündigten weitere Warnstreiks an. Laut Carmen Schwarz, Geschäftsführerin der IG Metall Arnsberg, orientiert sich die Forderung an den Geschäftsergebnissen der Unternehmen, die wirtschaftlich in einer zufriedenstellenden Verfassung sind. Darüber hinaus stünde den Beschäftigten ein kräftiges Plus in der Lohntüte zu, damit die allgemein gestiegenen Kosten ausgeglichen werden könnten. Außerdem wurde die Erhöhung der Auszubildendenvergütung von 170 Euro bekräftigt. Eine überproportionale Anhebung der Azubivergütungen wurde von der Arbeitgeberseite allerdings mit dem Angebot schon in Aussicht gestellt.
Dem entgegnete der Geschäftsführer des Unternehmensverbandes, Dr. Volker Verch als Mitglied der kleinen Tarifkommission für NRW: „Unsere Unternehmen befinden sich gegenwärtig in einer unsicheren, kritischen Situation. Die meisten Betriebe schauen auch skeptisch in das nächste Jahr und die weitere Entwicklung ist mehr als ungewiss. Das wissen auch die Beschäftigen. Daher muss nun alles dafür getan werden, gemeinsam als Tarifpartner verlässliche und tragfähige Lösungen zu finden. Die Tarifpolitik muss dazu beitragen, Beschäftigung zu sichern, den Standort zu stärken, Investitionen zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu verbessern. Wir tragen eine große Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit eines der wichtigsten Industriezweige in der Region. Warnstreiks sind hier das völlig falsche Signal. Damit vergibt die IG Metall die Chance, die Verhandlungen in einer vernünftigen und sachgerechten Atmosphäre fortzuführen. Dabei brauchen die Unternehmen und die Beschäftigten angesichts der angespannten wirtschaftspolitischen Lage mehr denn je Planungssicherheit. Eine Eskalation über Warnstreiks ist der falsche Weg. Die Arbeitgeber haben der Gewerkschaft ein Angebot gemacht, das fair und wertschätzend für die Beschäftigten ist und auf dessen Grundlage zügig eine tragfähige Lösung der laufenden Tarifrunde herbeigeführt werden kann. Daher erwarten wir, dass sich die IG Metall in den Verhandlungen nun konstruktiv zeigt. Sie muss nun am Verhandlungstisch zeigen, dass sie verstanden hat, was auf dem Spiel steht.“